Die Deutung des Namens Mainleus: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 23. Juni 2017, 11:42 Uhr

An der Deutung des Namens Mainleus ist schon viel herumgewichtelt worden. Die einen führen den Namen Leus, der erstmals im Jahre 1333 als Lews im staatlichen Archiv in Bamberg auftaucht, auf germanischen, die anderen auf slawischen Ursprung zurück. Im Kreisgebiet Kulmbach kennen wir neben Main- leus noch die Gemeinde Kirchleus, das schon im Jahre 1148 beurkundet ist, und zwar als Liubisse. In der Pfarrbeschreibung der Kirchengemeinde Kirchleus ver- weist Pfarrer Heinz Schuster auf einen Sachverständigen, ohne dessen Namen zu nennen, der folgenden Deutungsversuch macht: „Liubisse ist ein Doppelwort. Das Grundwort bisse kommt vom ahd. (althochdeutsch) Wisa (die Wiese). Das Wort liub bedeutet Laub. Man kann also übersetzen Wiese an den Laubge- wächsen." Oberlehrer Schmidt, der Verfasser der Erstchronik von Mainleus, kam schon vorher zu der gleichen Deutung, ohne allerdings Bezug auf einen Sprach- oder Geschichtsforscher zu nehmen. Er schreibt: "Der Name kommt von dem althochdeutschen loub-az.

Damals im 12. Jahrhundert gab es noch eine Mehr- zahl von Laub, die löber = laubes = lews = leus und bedeutet soviel wie Laub- waldwiese." Wenn wir bedenken, daß die ersten Häuser von Mainleus auf der Steilstufe oberhalb des Mains standen, im Süden wie an der östlichen und west- lichen Flanke des Hanges von Laubwäldern umgeben — Restbestände sind heute noch in der Hirten- und Brunnleite vorhanden —, so mag die Deutung zutreffen. Daß man beiden Leubs in naher Nachbarschaft zur Unterscheidung einen Beinamen gab, Kirch-leus und Main-leus, ist aus geschichtlicher wie geographischer Sicht heraus verständlich.

Eine sprachwissenschaftliche Ableitung aus dem Slawischen liegt von J. Hahn, Erlangen, vor. Zugrunde gelegt wird der slawische Personenname „Ljuba" als Kurzform zu „Ljubomir" oder „Ijuboslav". Der Ortsgründer müßte dann als Angehöriger der Sippe Luba mit „Lub-is" bezeichnet worden sein. — Es muß späteren Geschichtsforschern vorbehalten bleiben, eine einwandfreie Deutung nachzuweisen.